Smartmate: Die Kühlkette immer im Blick

Markus/ Oktober 24, 2022/ Uncategorized

Eine unterbrechungsfreie Kühlkette ist im gewerblichen Umgang mit Lebensmitteln ein zentrales Element der Hygiene. Der Kunde/Gast verlässt sich – so soll es sein – in aller Regel darauf, dass der Händler, der Gastronom oder der Caterer hier seine Hausaufgaben gemacht und seine Kühlung im Blick hat. Lebensmittelkontrolleure allerdings nehmen genau das nicht als selbstverständlich gegeben hin. Hier kommt Smartmate von Tingstad ins Spiel.

Smartmate bietet Echtzeitkontrolle mit Logging

Klassiche Temperaturlogger kennt man hinlänglich. Die können längts auch per Bluetooth und App ausgelesen werden. Damit kann man zwar zu einem Zeitpunkt X nachvollziehen, ob in der Kühltruhe, dem Kühlhaus oder auch dem Kühlanhänger die Kühlkette unterbrochen war. Aber das Konzept ermöglich keine Echtzeitkontrolle aus der Distanz. Das wiederum kann das Smartmate-System, das im Prinzip aus drei Komponenten besteht: Thermometern/Temperturfühlern, einem Funk-Gateway und einem Cloudservice, über den auch die App auf die Geräte zugreift. Das Gateway besitz eine integrierte SIM-Karte und kann praktisch von überall die Daten der angeschlossenen Thermometer in die Cloud funken. Der Nachteil: Damit das klappt, muss das Gateway mit Strom versorgt werden. Der Vorteil: Das funktioniert mittels USB-Netzteil. Wie ich testen konnte, ist aber auch der mobile Einsdatz kein Problem. Das Gateway kann auch über einen USB-Anschluss im Fahrzeug oder wahlweise auch per Powerbank z.B. in der Deichselbox eines Kühlanhängers betrieben werden. Wichtig ist, dass die Abstände zwischen dem Gerät und den Temperatusensoren nicht viel größer als 20 Meter werden. Auch mehrere Türen oder Zwischendecken machen den Einsatz eines optionalen Repeaters nötig. Die Sensoren arbeiten übrigens mit Batterien, die alle zwei bis vier Jahr gewechselt werden müssen. Ein entsprechendes „Wartungs-Set“ bietet der Hersteller an, es geht aber auch mit einem kleinen Schraubendreher.

Der geöfnete Temperatursensor nit Blick auf die Batterie.
Die Batterie im Temperatursensor ist ohne Probleme wechselbar

Keine Installation nötig

Für nicht so technikaffine Menschen hat das System von Smartmate den immensen Vorteil, dass es „out of the box“ funktionert, weil man es vorkonfiguriert und mit angelernten Sensoren bekommt. Man installiert die App und legt die Sensoren in die Kühl- oder Gefrierschränke, in Kühlhäuser oder auch Kühlboxen. Und dann kann man nach kurzer Zeit von überall die Ist-Temperatur kontrollieren. In der Cloud wird jede Stunde ein Temperaturwert abgespeichert, der zwei Jahre lang als Temperatur-Protokoll abgferufen werden kann. Allerdings loggen die Temperatursensoren selbst nicht. Gibt es keine Verbindung zum Smartmate-Server, gibt es auch keine Messwertspeicherung.

Ein Verlaufsgrafik über einige Tage, die den Temperaturverlauf zeigt.
Die Berichte können zwei Jahre lang aus der Cloud aberufen werden

Mich hat am Smartmate vor allem die sofortige Einsatzbereitschaft beeindruckt. Auch, wenn ich persönlich ja ein Technik-Nerd bin, so muss man sich ja trotzdem nicht unnötig mit Installation und Kopplung von Geräten herumärgern. Als ehemaliger Caterer weiß ich ja auch, dass man hier wahrlch genug anderes zu tun hat.

Markus Mizgalski

Alarmfunktion zum Schutz teurer Ware

Die Echtzeitüberwachung hat den immensen Vorteil, dass man auch in Echtzeit alarmiert werden kann, sobald eine Kühleichrichtung bei der Temperatur einen beliebig festlegbaren Schwellenwert überschreitet. Im besten Fall kann man dann reagieren, bevor die Kühlkette derart unterbrochen ist, dass es zu teuren Warenverlusten kommt. In dem Kontext ist das Ganze übrigens auch für private Nutzer spannend. Wer zum Beispiel einen Reifeschrank mit einigen teuren Stücken Fleisch sein Eigen nennt, kann mit Smartmate neben der Temperatur auch die Feuchte im Blick behalten. Selbst dann, wenn man im Urlaub weilt. Ob man den anschließend unterbricht oder sich auf die Nachbarn verlässt, ist eine andere Geschichte…

Preisgestaltung bei Smartmate

Das Smartmate-System ist ein Abo-Modell. Es geht los ab 49,95 Euro pro Monat. Dafür bekommt man das Gateway, einen Sensor und den Cloudservice. Weitere Sensoren kosten jeweils 9 Euro/Monat, wobei es keine Rolle spielt, ob Kühl- oder Gefrierschranksensor. Ab sechs Sensoren gibt es „Mengenrabatt“; dann bezahlt man 99,95 Euro. Es gibt noch weitere Staffelungen für 12 oder 18 Sensoren. Man kann das teuer finden oder auch nicht. Gemessen an den Werten, die in mancher Kühlung lagern, ist so ein Abo trotzdem allemal eine Überlegung wert. Zumal ja im Ernstfall mit schlechtem Ausgang auch noch der Zeit- und Logistikaufwand für Entsorgung und Wiederbeschaffung kalkuliert werden muss. Und auch eine fehlende Temperatur-Dokumentation beschert einem eine Menge unnötigen Stress, wenn man eigentlich nachweisen können möchte, dass die Übelkeit eines Gastes nicht vom verdorbenen Essen, sondern von den drei begleitenden Flaschen Wein kommt. In dem Zusammenhang bietet die Smartmate-App für weitere 49,95 Euro/Monat ein komplettes HACCP-Mangement-Tool, mit dem sich Kontroll-Aufgaben erstellen und auch protokollieren lassen.

Fazit

Smartmate ist ein cleveres System zur Eigenkontrolle von Temperaturen. Vor allem, weil es einfach sofort einsatbereit ist und eben auch neben dem Logging ein Echtzeit-Monitoring bietet. Wer das Ganze mobil nutzt, muss sich allerdings um eine eine adäquate Stromversorgung kümmern, die auch dann noch funktioniert, wenn die Zündung des Fahrzeugs ausgeschgaltet ist. Macht man das, schläft man allerdings auch vor Events sehr beruhigt ein.

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